Gleichwellenfunkumsetzer
Wofür ein Gleichwellenfunknetz?
Einsatzkräfte
der
Feuerwehr
und
des
Katastrophenschutz
müssen
bei
einem
Unglücksfall
schnell
und
sicher
alarmiert
werden.
Hierzu
betreibt
unser
Landkreis
ein
kreisweites
Funknetz
mit
mehreren
Funkstationen
(Umsetzern).
Hierüber
kann
die
Leitstelle
Funkmeldeempfänger
(Pager)
und
Sirenen
ansteuern.
Ebenso
ermöglicht
dieses
Funknetz
auch
den
Sprechfunkverkehr
zwischen
den
Einheiten
oder
mit
der
Leitstelle.
Der
Sprechfunk
über
das
Gleichwellenfunknetz
hat
zwischenzeitlich
abgenommen,
da
das
TETRA-BOS-
Digitalfunk hier flächendeckend vorhanden ist.
Eine
Alarmierung
erfolgt
in
der
Regel
von
der
Integrierten
Leitstelle
aus
(Anrufannahme
112),
kann
aber
auch
aus
der
IuK-Zentrale
im
Kreishaus,
von
jeder
FEZ
oder
dem
ELW2
heraus
erfolgen.
Für
den
Regelrettungsdienst
und
Karnkentransport
(typisch
NEF,
RTW,
KTW)
gibt
es
in
unserem
Landkreis
ein
2tes
Gleichwellenfunknetz,
was
vom
IT-Bereich
des
DRK-Landesverbandes
technisch
betreut wird.
Wege im Gleichwellenfunknetz
Spricht jemand z.B. von einem 4m-Fahrzeugfunkgeät ein, so empfangen die
nächstgelegenen Umsetzer und geben dies zunächst über ihre
Richtfunkstrecke(n) zum Sternkopf weiter. Dort erfolgt anhand der
Empfangsstärke eine Auswahl des bestempfangenden Umsetzers. Nur dieses
Signal wird dann vom Sternkopf an alle Umsetzer und zeitgleich zur Leitstelle
weitergeleitet. Kommt das Signal an den Umsetzern an, wird es von dort im 4m-
Band wieder ausgesendet. Der Funkende ist damit im gesamten Landkreis über
alle BOS-Funkgeräte auf dem gleichen Kanal zu hören. Ebenfalls ist das Signal
über die eigenen Richtfunkstrecke auch in der Leitstelle zu hören. Die
Anbindung der Leitstelle ist bevorrechtigt, so dass der Disponent oder
Alarmierungen der Leitstelle technisch gesehen immer Vorrang haben. Im Falle
einer Alarmierung sendet die Leistelle eine Kurzfolge von Tönen, die bei
passender Tonfolge den Funkmeldeempfänger öffnet. Zur Auslösung einer
Sirene wird der Tonfolge noch eine zusätzliche Tonkombination angehängt.
Letztere bestimmt auch, ob als Feuer, ABC oder Warnung alarmiert wird.
Hersteller
Es gibt drei bekannte Hersteller: AEG (später EADS), Bosch, Ascom. Die Wahl fiel
auf AEG mit dem System Teleregent II und III.
Bestandteile des Gleichwellenfunknetz
Das
Gleichwellenfunknetz
besteht
aus
einer
zentral
gelegenen
Hauptfunkzentrale
(Sternkopf)
und
mehreren
im
Landkreis
verteilten
Umsetzern
(hier:
9
Stück).
Die
Umsetzer
kommunizieren
mit
dem
Sternkopf
über
analoge
Richtfunkstrecken.
Im
BOS-Bereich
wird
gerne
von
Relaisstelle
gesprochen.
Im
Prinzip
ist
das
funktional
gesehen
richtig,
die
technischen
Anforderungen
an
den
Umsetzer
sind
jedoch wesentlich größer.
Der
Sternkopf
ist
mit
der
Integrierten
Leitstelle
über
eine
ringförmig,
redundant
angelegte,
digitale
Richtfunkstrecke
verbunden.
Die
Verbindung
zwischen
Umsetzern
und
den
Endgeräten,
wie
Funkmeldeempfängern,
Sirenen,
Funkgeräten
erfolgt
im
4m
Band.
Die
Richtfunkstrecken arbeiten im 70cm und 23cm-Band und werden auch umgangssprachlich als Zubringerstrecken bezeichnet.
Redundanz Umsetzer
Die Stromversorgung der Umsetzer erfolgt aus dem öffentlichen Stromnetz
und ist akkugepuffert. Für den Fall eines lang andauernden Stromausfall
werden jeweils bei der nächstgelegenen Feuerwehreinheit eigens hierfür
beschafftes tragbares Stromaggregat und gefüllte Treibstoff-Reservekanister
vorgehalten. Der Aggregatbetrieb wird jährlich 1 oder 2 x praktisch geübt.
Vorteilhaft ist der geringe Stromverbrauch der analogen Technik. Im
Sendebetrieb werden etwa 120W. im Empfangsbetrieb nur 40W (elektrische
Leistung) benötigt . Verwendet werden umgerüstete 2kVA -Stromaggregate.
Damit ist genug Reserve zum Nachladen teilentleerter Akkus vorhanden.
Es besteht auch die Möglichkeit eine leer werdenden Akku zu wechseln.
Geladene handelsübliche PKW- oder LKW-Starterbatterien können dann
ersatzweise eingesetzt werden. So kann der Betrieb auch aufrecht gehalten
werden, wenn man das Stromaggregat versagen würde.
Bleibt natürlich noch der Fall, wenn der Umsetzer selbst defekt ist. Dieser Fall
wird dadurch abgedeckt, dass die Standorte weitestgehend überlappend
angeordnet sind. Die Nachbarstandorte decken dann den Bereich im Sinne
einer Grundversorgung ab (Fahrzeugfunk, möglich, Sirenenauslösung
möglich, Funkmeldeempfänger nur eingeschränkt).
Ein kompletter Umsetzer steht als Ersatzteil bereit. Jedoch erfordert der
Baugruppentausch ggf. dann ein direktes Nachgleichen der Anlage.
Sehr zuverlässie Technik
Man kann der AEG-Teleregent-Technik aber nach all den Jahren eine hohe Zuverlässigkeit bescheinigen, wenn man sie pflegt.
Einblicke in die Wartung der Teleregent-Anlagen gebe ich auf der nächsten Seite.
Sollte es doch doch mal eine Störung geben, wird dies als Funktelegramm an die Leitstelle übersandt. Dann wird ein abgesprochener
Personenkreis informiert. Dies gilt auch für den Fall, wenn die regelmäßigen Präsenz-Funktelegramme ausbleiben würden.
Ich kümmere mich dann umgehend um die Instandsetzung ,was dann auch mal heisst, nachts auf umwegsamen Gelände zu einem
abgelegenen Standort zu fahren. Aber solche spontanen Reparatureinsätze kommen sehr selten vor, dank der guten Technik.